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Geschichte Hofmark Söllhuben
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Hofmark Söllhuben

Aus „Gebirgsschützen Inn-Chiemgau“, herausgegeben vom Gebirgsschützen-Bataillon

Autor: Konrad Breitrainer

 

Söllhuben, 924 urkundlich erwähnt, von 925 bis 931 im Besitz Salzburger und von 1115 bis 1235 im Besitz Söllhubener Ministerialen, seit 1318 Eigentum der Herren auf Hohenaschau, wird unter Friedrich Mautner erstmals „Hofmark“ genannt.

Bis zur Neuorganisationder Landfahnen unter Maximilian I. (1583, 1595, 1600) war das Wehrwesen Söllhbens eng mit dem der Herrschaft Hohenaschau verbunden. Die Utertanen der Herrschaft Hohenaschau, eingeteilt in die Hauptmannschaften Aschau, Sachrang, Bernau und Frasdorf sowie die Hofmark Söllhuben, leisteten 1346 erstmals Wehrdienste für Herzog Ludwig V., den Brandenburger. 1347 traten sie zum Schutze Tirols an und dienten 1351 erneut Herzog Ludwig V., dem Brandenburger.

Sehr wertvoll ist die Musterrolle aus dem Jahr 1532. Sie enthält nicht nur Zahl und Namen der gemusterten Männer, sondern auch die Grundholden, welche Pferde zu stellen hatten; z. B >. . . Cristanvon moßen ain Par schymbl (Schimmel),pauer von stubrain ain schwartze studn (Stute), Cristan von wurmstorff, Jörg Hueber von selhueben, pfarre rain prauner, schneider von selhueben . . .< - Seit dieser Zeit stellt die Hofmark Söllhuben neben den Landfahnen immer auch Pferde für die Heerwagen bis ins 17. Jahrhundert.

Die Herrschaftsordnungen - >gepote< anno 1536 und 1558 – legten Bewaffnung und Verhalten der Schützen genau fest: Item solt ain yeglicher sein geordnet hauß wör,so im in musterung aufgelegt worden, haben, aber Niemand solt khain verpttnewör unter die versamblung des volckhs tragen. Als schieß zeug, pantzer, hauben, spieß, helmparttn, peiller, werf zeug, noch andere. – 1600 befahl Herzog Maximilian I. die Errichtung der Landfahnen.

Der Einsatz der Söllhubener Schützen ging oft weit außer Land, so die Züge gegen Donauwörth (1607), gegen Salzburg und Reichenhall (beide 1611). Die Anstrengungen und Beschwerden waren derart, dass drei Bauern aus der Hofmark Söllhuben 1617 um Entlassung aus den Landfahnen baten, da sie seit deren Errichtung Dienst getan, alle Züge mitgemacht und die Bürde des Soldatenwesens getragen hätten, jetzt aber alt, mit vielen Kindern versehen und etwas müde seien.

Im Dreißigjährigen Krieg mussten die ausgewählten Söllhubener Schützen wiederholt mit dem Rosenheimer  Fähnlein ausziehen.

Eine einheitliche Montur für die Landfahnen kam erst 1664 auf. Sowohl 1691 als auch 1702 werden genaue Angaben über die Montur der Rosenheimer Landfahnen überliefert: ein eingebrämter Hut, Halstuch von rotem Krepp, blautuchener Rock mit weißgrauen Aufschlägen, weißgraue tuchene Hosen, weißwollene gestrickte Strümpfe, eine Patronentasche mit gelbem Riemen und ein Wehrgehäng. Am 15. Mai 1702 verfügte Kurfürst Max Emanuel, dass die Landfahnen eine bessere, höhere und der regulären Miliz gleichgestellte Ausbildung erhalten sollten. Die mit Weib und Kind belastete, zumeist alte und unkräftige Mannschaft sollte ausgemustert und durch junge, ledige Bürgers- und Bauernsöhne ersetzt werden, Diese wurden am Exerzierplatz Rosenheim, der zugleich Hauptsammelplatz war, gedrillt.

Während des Spanischen Erbfolgekrieges konnten die die Söllhubener die kaiserliche Rekrutierung dadurch vermeiden, dass sie für jeden pflichtigen Mann 16 Gulden erlegten. An den blutigen Bauernaufständen in Sendling (24. Dezember 1705) du Aidenbach (8. Januar 1706) nahmen die Untertanen der Hofmark Söllhuben, des Landgerichts Rosenheim und der Umgebung nicht teil.

Am 7. Mai 1809 befahl König Max zum Schutz der Grenze und dem Wunsche der Gebirgsbewohner entsprechend die Wiedererrichtung der Gebirgsschützenkorps.

Seit 1977 waren tatkräftige Männer bemüht, die jahrhundertealte Tradition der Heimatwehr in Söllhuben wieder zu beleben. Die Wiedergründung fand am 27. Mai 1983 statt.

Als besondere Ereignisse seien vermerkt: Die Schützen erneuerten 1984 die Kapelle >Zur schmerzhaften Mutter Gottes< oberhalb von Söllhuben. Ein Jahr später stellten sie das Pestkreuz unterhalb von Stetten wieder her und kümmern sich seither um dessen Pflege.

Die Gedenkfeier an die Schlacht am Magdalenenberg bei Wasserburg (1706) wird im Dreijahresrhythmus jeweils von den Gebirgsschützenkompanien Endorf, Rosenheim und Hofmark Söllhuben ausgerichtet.

Im Jahr 2008 blickt die Kompanie auf ein 25-jähriges Bestehen seit der Wiedergründung zurück. Die Hauptleute seit der Wiedergründung waren bisher Günter Langzauner, Johann Breitrainer und Rudolf Walter.

 

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